Strom vom Dach

Wir haben ein neu­es Schul­mo­bil. Das ist fast so wie jedes ande­re Schul­mo­bil der Schu­le für Cir­cus­kin­der. Jedes Schul­mo­bil hat Türen, Fens­ter, Tische, eine Tafel, Rega­le, Schrän­ke, Stüh­le und noch eini­ges mehr.
Unser Schul­mo­bil hat aber etwas besonderes:
Eine Solaranlage!
Sie kann Son­nen­licht in elek­tri­schen Strom umwan­deln. Des­we­gen heißt sie auch „Solar“anlage, denn das Wort „sola­ris“ kommt aus der grie­chi­schen Spra­che und bedeu­tet „die Son­ne betreffend“.
Den Strom der Anla­ge kön­nen wir im Schul­mo­bil ent­we­der direkt für den Betrieb eines Com­pu­ters und ande­rer Gerä­te nut­zen oder er wird in einer Bat­te­rie gespei­chert. So haben wir dann Strom, auch wenn die Son­ne mal nicht scheint. Lap­tops und Lese­lam­pen funk­tio­nie­ren mit dem Strom aus der Solar­an­la­ge ganz pri­ma. Ein Staub­sauger läuft aber nur ganz kurz, weil er zuviel Strom braucht. Dafür müss­te die Solar­an­la­ge grö­ßer sein.

Das größ­te Bau­teil die­ser Solar­an­la­ge ist auf dem Dach des Schul­mo­bils montiert.
Von unten sieht man davon nur einen schma­len sil­ber­grau­en Strei­fen. Erst wenn man auf eine Lei­ter klet­tert, kann man erken­nen, dass dort zwei schwarz­blaue Plat­ten, soge­nann­te Solar­mo­du­le ange­bracht sind. Die­se Modu­le bestehen aus einem beson­de­ren Mate­ri­al, das man Sili­zi­um nennt. Die­ses hat die tol­le Eigen­schaft, dass es Son­nen­strah­len in elek­tri­schen Strom umwan­deln kann. Das Licht der Son­ne bringt näm­lich die Elek­tro­nen (das sind ganz, ganz win­zi­ge Teil­chen) in dem Sili­zi­um dazu, sich stark zu bewe­gen. Und wenn sich sol­che Elek­tro­nen durch Dräh­te und Kabel bewe­gen nennt man das: „elek­tri­schen Strom“.

Die ers­ten Solar­an­la­gen wur­den von Welt­raum­for­schern ent­wi­ckelt. Sie benutz­ten sie dazu, Satel­li­ten im Welt­all mit Strom zu ver­sor­gen. Da gibt es ja kei­ne Steck­do­sen und Bat­te­rien wären viel zu schwer und zu schnell leer.
Dass Elek­tri­zi­tät ent­steht, wenn Licht bestimm­te Mate­ria­li­en (z.B. Sili­zi­um) bestrahlt, wuss­te man aber schon viel frü­her. Das hat­te näm­lich ein Fran­zo­se mit Namen Bec­que­rel schon 1839 her­aus­ge­fun­den. Der deut­sche Phy­si­ker Albert Ein­stein gelang es 1905 zu erklä­ren, wie das funk­tio­niert. Dafür bekam er den Nobelpreis.

Jus­ti­ne Schick­ler, Cir­cus Hansa